Reisebericht
Auf der Suche
nach neuen Herausforderungen zog es mich diesmal ins Reich der Mitte.
Direktflug Berlin - Peking und von dort noch am gleichen Tage weiter
nach Shanghai. Dort startete ich entlang des 30. Breitengrades in
Richtung Westen, diesmal auf einem erst kurz zuvor in Einzelteilen
erworbenen und überwiegend selbst zusammengebauten Mountain
Bike. Letzteres war dem Straßenzustand absolut angemessen.
China, ein Land mit riesigen Unterschieden: Beim Klima, bei den
Straßenverhältnissen,... Die Aufzählung
ließe sich endlos fortsetzen. In den tieferen Lagen des
Südens drückende Hitze bei um die 40°C, im
Hochland eisige Kälte. Bepackt mit 2 Packtaschen, Schlafsack
und Isomatte ging es streckenweise hardcoremäßig zu,
andernorts rollte es dann wieder von alleine, deshalb differieren die
Tageskilometerleistungen sehr stark. An manchen Tagen
bewältigte ich trotz höchsten Einsatzes nur 30
Kilometer, eine Schinderei ohnegleichen: Unpassierbares, abgesoffenes
Terrain, knöcheltiefer Schlamm, offroad-Abschnitte, ein
Schieben und Schleppen in Regen und Kälte. Und
natürlich jede Menge Höhenmeter. Andere Tage
bestanden aus 170 Kilometern Schönheitsradeln: sechsspurig
ausgebaute Rennpiste mit breitem Radstreifen bei sonnigen 28°
C. Zeitweise kämpfte ich mit der
Visumverlängerungsproblematik. Die chinesischen
Behörden stellen offenbar nur sehr ungern diese
Verlängerungen aus. Jede Dienststelle handhabt das anders. Und
jede erzählt was anderes. Ferner hatte ich aufgrund eines
zahnärztlichen Notfalles Gelegenheit, das chinesische
Gesundheitswesen zu testen. Nun spricht in dem Land ja so gut wie
niemand englisch. So avancierte mein aus Deutschland mitgebrachtes
Reisewörterbuch deutsch-mandarin denn auch zum mit Abstand
wichtigsten Gegenstand dieser Reise; Absolut unverzichtbar und so gut
wie unersetzlich. Nur das Rad ist noch wichtiger. 300 Kilometer
südlich von Peking dann ein kollossaler Sturz, aber
Weiterfahren kein Problem, wenn auch mit Einschränkungen.
Schade, daß visummäßig alles ausgereizt
war, schade schade…..
Fazit dieser Reise: Diese Tour war mit Abstand das Härteste,
was ich in diesem Bereich je gemacht habe.